Neues Prostitutionsschutzgesetz bringt Dresdner MasseurInnen in Not: 60 Stellen bei Dresdens größtem Massagestudio in Gefahr
17. Juli 2017
Das umstrittene Prostitutionsschutzgesetz ist seit gut einer Woche in Kraft. Um der Ausbeutung von SexarbeiterInnen einen Riegel vorzuzschieben, sieht das Gesetz neben der Meldepflicht und einer jährlichen Gesundheitsberatung für SexarbeiterInnen auch ein Kondompflicht sowie neue baurechtliche Vorschriften für Etablissements vor. Statt der geplanten Regulierung spüren wir als Teil der Branche aktuell große Verunsicherung – und sind gerne zu einem Gespräch darüber mit Ihnen bereit.
Viele unserer Mitarbeiterinen scheuen sich vor einer offiziellen Anmeldung als „Sexarbeiterin“ und sehen durch den „Hurenpass“ ihre Anonymität bedroht. Ob sie uns und der Branche erhalten bleiben, ist offen. Ebenso unvertretbar ist, dass selbst nach Inkrafttreten noch völlig unklar ist, wie das Gesetz in Sachsen umgesetzt werden soll. In der Pflicht sind wir dennoch. Von einem rückwirkenden Inkrafttreten ist die Rede. Unter diesen Voraussetzungen ist wirtschaftliches Planen für uns nahezu unmöglich. Wir sind nach über 13 Jahren Geschäftspraxis von der Schließung bedroht. Allein bei Sinnesart sind 60 Stellen in Gefahr, abgesehen von den jährlichen Steuereinnahmen von rund 100.000 Euro, die dem Staat durch unsere Schließung entgängen.
Gern steht Ihnen Katrin Laux, die Gründerin und Betreiberin von Sinnesart, für ein Gespräch zum Gesetz zur Verfügung. Sinnesart ist das größte Massagestudio Dresdens. Auch wenn bei unseren Erotik- und Tantramassagen keinerlei Sexualverkehr stattfindet und wir regelmäßig von Ärzten und Therapeuten empfohlen werden, sind auch wir von dem Gesetz betroffen. Es macht keine Unterscheidung, ob es sich um Masseure oder Prostituierte handelt. Ein weiterer Punkt, den wir ebenfalls gern näher ausführen.